Mittwoch, 3. Juli 2024

Novum in Mehlbruch-Gieslenberg: Anna-Lena Schneider wird Schützenkönigin!


Es herrschte Mucksmäuschenstille - dann: ein Schuss, gefolgt von lauthalsigem Jubel. Was vielleicht nach den ersten Zeilen eines Krimis klingt, war auch einer - nur dass es hier kein Todesopfer zu beklagen gab, sondern allenfalls einen Holzvogel. Der hielt immerhin satte 238. Schuss stand, bis er um 15:15 Uhr von Anna-Lena Schneider endgültig "erlegt" wurde. Die 31-jährige Mediengestalterin sorgte damit für ein Novum in der 98-jährigen Geschichte der St. Hubertus Schützen aus Mehlbruch-Gieslenberg: Erstmals setzte sich bei der südlichsten Schützenbruderschaft Langenfelds eine Frau beim Königsschießen durch. 

Doch der Reihe nach:

Bereits am Samstag (29. Juni 2024) hatten die Hubertus-Schützen ihr Fest mit einer großen Open-Air Party rund um die Hubertus-Halle eingeläutet. Ob es am zeitgleichen Sieg der deutschen Nationalmannschaft, dem zwischendurch tosenden Gewitter, oder der Party-Musik von Timo Hamacher, den "Hopfenkehlchen" oder der Band "De Bajaasch" lag, lässt sich heute wohl nicht mehr nachhalten - Fakt ist aber: Die Schützen erlebten einen stimmungsvoll hervorragenden Auftakt mit mehreren Hundert Besucherinnen und Besuchern.

Dem sollte der Sonntag (30. Juni 2024) in nichts nachstehen: Hier gab es bereits die ersten Schießwettbewerbe, bei denen der Platz hinter der Halle dank der großen Teilnahme insbesondere beim so genannten "Vereinsvogelschießen" prall gefüllt war. Doch nicht nur das: Bei der Jugend der Hubertus-Schützen wurde eifrig geschossen, um die neuen Würdenträger bei den Bambinis und den Schülerschützen zu ermitteln. Hier setzten sich Julian Uebber, der sich nun "Bambini-Prinz" nennen darf, und Phil Jonen als neuer Schülerprinz gegen mehrere Kontrahentinnen und Kontrahenten durch. Nachmittags zogen die Schützen dann gemeinsam mit zahlreichen befreundeten Schützenbruderschaften aus Langenfeld und darüber hinaus bei bestem "Marschwetter" durch Gieslenberg, ehe der Abend bei einem gemeinsamen Dämmerschoppen ausklang.

Julian Uebber ist neuer Bambiniprinz.

Spannung pur beim Königsschießen

Der Höhepunkt bei den Hubertus-Schützen bildet seit jeher der Montag - der Tag, an dem die scheidenden Majestäten verabschiedet und die neuen Würdenträger ermittelt werden. Hierzu traf sich die Bruderschaft bereits am frühen Morgen bei Alois Kals, dem Adjutanten des scheidenden Kaiserpaares Ralf und Melanie Nauen im Ortsteil Schnepprath - ruhig und idyllisch gelegen in den Feldern fast an der Ortsgrenze nach Opladen. Nach gemeinsamer Stärkung beim so genannten "Kaiserfrühstück" zogen die Schützen dann mittags wieder in der Hubertus-Halle ein, wo um 12 Uhr mit dem Schießen begonnen wurde.

Colin Teeuwen ist neuer Jungprinz!

Während es bei den "Alt-Schützen" noch etwas dauerte, bis sich die Kandidatenschar herauskristallisierte, ging es bei der Jugend etwas schneller: Mit dem 188. Schuss holte Colin Teeuwen den Vogel von der Stange. Er setzte sich gegen fünf weitere Aspirantinnen und Aspiranten durch. Fortan repräsentiert der 19-jährige Rheindorfer die mit 81 Mitgliedern größte Schützen-Jugendabteilung im gesamten Bezirk. Richtig spannend wurde es dann beim Königsschießen. Bis zuletzt hatten gemeinsam mit Anna-Lena Schneider zwei weitere Königsanwärter auf den Vogel "draufgehalten", wie es im Schützenjargon heißt. Das sorgte für eines der spannendsten Schießen der vergangenen Jahre. Gemeinsam mit Partner Michael Kosney bildet sie nun das erste Paar der Hubertus-Schützen - bestehend aus Königin und ihrem "Prinzgemahl". Ihre Insignien erhielten die neuen Majestäten dann am Montagabend beim "Krönungsball" in der Hubertus-Halle, wo die Schützen anschließend bis tief in die Nacht gemeinsam feierten.

Anna-Lena Schneider - unsere neue Schützenkönigin.



Freitag, 26. April 2024

Jede Menge los beim Eröffnungsschießen

Endlich Frühling, die Sonne schaut raus - das kalte Winterwetter lassen wir endlich hinter uns: Das ist das Motto beim Eröffnungsschießen der St. Hubertus-Schützenbruderschaft, mit welchem traditionell die schönste Zeit des Jahres eingeläutet wird. In diesem Jahr aber machte Petrus unserer Bruderschaft - zumindest was die Temperaturen betraf - einen Strich durch die Rechnung: Und so war beim Eröffnungsschießen am 21. April doch noch die eine oder andere Winterjacke zu sehen - bei 8 Grad kein Wunder.



Aber immerhin blieb es trocken, und so konnte dem ausgelassenen Treiben rund um den Außenschießstand nichts im Wege stehen. Bestens verköstigt vom Team der Jungschützen - also bei - Bratwurst, Salaten und dem einen oder anderen Kaltgetränk - starteten die Schießwettbewerbe.

Hier setzten sich bei den Schülerschützen Ben Zimmermann, bei den Jungschützen Julian de Valk und bei den Altschützen Hermann Rapp in ihren Wettkämpfen durch. Wir gratulieren unseren Frühjahrsmajestäten recht herzlich!








Montag, 22. Januar 2024

Super Stimmung bei der "Närrischen Hubertushalle"

Der Gürzenich? Kann gegen die Hubertushalle einpacken - diesen Eindruck hatte man bei der Schützensitzung "Närrische Hubertushall" am 16.1.2024; die wurde erstmals geleitet von der neuen Sitzungspräsidentin Sonja Giesbers-Jonen.

So berichtete die Rheinische Post über unsere Sitzung:

"Nach dem Heimspiel der Crazy Girls füllten gefühlt 60 Mitglieder des Tanzcorps Colonia Rut Wiess die relativ kleine Bühne. Die im närrischen Alltag von der Präsidentin trainierte Truppe zeigte unglaubliche Tänze, die physikalische Grundsätze in Frage stellten, und nur die Hallendecke setzte enge Grenzen für Hebefiguren. „Kul un de Gäng“ mit ihrem kölschen Elektro-Sound und „Fiasko“ mit Kölsch-Rock brachten die originell und kreativ kostümierten Gäste früh in Schwung. Schon vor Einbruch der Dunkelheit herrschte Party-Stimmung im Dorf.

Erstmals kamen die von der Regie vorbereiteten Schilder „Begeisterung“ und „Ekstase“ zum Einsatz. Auch ohne das vorsichtshalber für Reden vorbereitete Schild „Leise“ konnte Dave Davis als Mr. Motombo seinen Vortrag als sanitäre Fachkraft halten. Seinem „schwarzen“ Humor lauschte man gerne. Wir wissen jetzt, was passiert, wenn sich zwei Frauen streiten. Dann lernt der Teufel dazu.

Erstmalig in Langenfeld die „Heddemer Twixx“, zwei sich in Mini--Play-Back-Show-Manier in unglaublicher Geschwindigkeit verkleidende Sänger, die keinen Promintenten und seine größten Erfolge ausließen. Die Rhythmussportgruppe machte ihrem Namen alle Ehre: Man kann Musikinstrumente auch während des Workouts spielen. Die Gruppe „Barhocker“ kamen sogar aus dem fernen Unkel (bei Remagen), um bei den Gieslenberger Schützen Blechmusik zu machen. Auch das Festkomitee mit dem aktuellen Prinzenpaar stattete den Gieslenbergern einen Besuch ab.


Der Auftritt der Prinzengarde Monheim war auch optisch ein Highlight. Die Tänzer schafften es, ihre Choreographie dem kleinen Rahmen der Bühne anzupassen. Die Herren wurden mit kräftigem Monheim Helau verabschiedet. Die einzigen Helau-Rufe an diesem Abend auf der Alaaf-Seite des Kölsch/Alt-Äquators. Das feurige Finale bestritt die Band „Kempes Feinest“, die schon häufiger „im Dorf“ auftrat. Mit ihrer unglaublichen Energie kitzelte sie die letzten Reserven aus dem Saal.

Nach fast fünf Stunden endete das Programm, aber im Schützenumfeld wurde fröhlich weiter gefeiert. Wer sich selbst vom Karneval im Dorf ein Bild machen will: Am 8. Februar ist dort die Altweiber-für-alle-Sitzung."


Dienstag, 7. November 2023

Vom heiligen Hubertus aus den Ardennen nach Mehlbruch-Gieslenberg in Langenfeld



"Seine Heiligen-Legende zählt wohl zu den berühmtesten überhaupt.", schreibt die katholische Kirche: "Der zunächst noch ganz und gar nicht heilige Hubertus geht am Karfreitag auf die Jagd, erblickt einen wohlgebauten Hirsch, legt seine Armbrust an, da bleibt das Tier plötzlich stehen, dreht sich um und zwischen seinem Geweih erscheint ein strahlendes Kreuz. "Hubertus, ich erlöse dich und dennoch verfolgst du mich", ertönt eine Stimme. Daraufhin wirft Hubertus seine Waffe weg, bricht mit seinem alten Lotterleben und wird ein Heiliger.

Die Popularität dieser Legende konnte zwar nicht verhindern, dass der heilige Hubertus als Namenspatron schon seit längerem aus der Mode gekommen ist: In deutschen Kindergärten trifft man heute kaum noch auf einen Hubertus, von einer Huberta ganz zu schweigen.

Doch, wenn es um die Mobilisierung der Massen und die Pflege des Brauchtums geht, spielt Hubertus hierzulande auch heute noch in der Spitzenliga der Heiligen: Mehr als 80.000 Mitglieder zählen allein die Sankt-Hubertus-Schützenbruderschaften in Deutschland, schätzt der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Vor allem im Rheinland, in Westfalen, den Benelux-Ländern und Nordfrankreich ist der heilige Hubertus populär."

Brauchtum bis heute präsent

Am Hubertustag und im gesamten November werden daher in zahlreichen Kirchen Hubertusmessen gefeiert. So auch am vergangenen Samstag (4. November 2023) in der, wie könnte der Name besser passen: Hubertus-Halle an der Rheindorfer Straße in Langenfeld.

Zu diesem höchsten Fest im Schützenkalender hatte das Kaiserpaar Melanie und Ralf Nauen eingeladen: und etliche Schützen waren der Einladung gefolgt, um nach der Heiligen Messe in St. Gerhard bei Bratwurst, Kartoffeln, Kraut und dem einen oder anderen Kaltgetränk gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen.

Hohe Ehrungen

Traditionell wurde das Patronatsfest zu Ehren des Heiligen Hubertus dazu genutzt, verdiente Schützenbrüder für ihr Engagement für die Bruderschaft auszuzeichnen: Für seine langjährige Arbeit im Vorstand als Bruderschaftsadjutant erhielt Berthold Paeschke das Sebastianus Ehrenkreuz. Für seine Treue, seine langjährige Arbeit als Zeugwart, Schießleiter, Hauptmann und Fähnrich wurde zudem Walter Uebber zum Minister ernannt. Zudem erhielten Patrick Elsholz, Kevin Schrauzer, Hermann Rapp und Jürgen Schulte den Bruderschaftsorden.






Erstmals wieder ein Tombola

Abgerundet wurde der feierliche Abend durch eine große Tombola, die von Oliver Groening und Stefan Jonen organisiert wurde.

Übrigens...

Als historische Person verbirgt sich hinter dem heiligen Hubertus ein Bischof von Maastricht und Lüttich aus dem 8. Jahrhundert. Dessen gesicherter Lebensweg klingt zunächst wenig spektakulär: Hubertus von Lüttich, der möglicherweise 655 in Toulouse geboren wurde, lebte zunächst als Pfalzgraf am Hof von Theoderich III. in Paris, später am Hof des fränkischen Herrschers Pippin des Mittleren in Metz, mit dem er wahrscheinlich verwandt war. Nach dem Tod seiner Frau ging Hubertus zunächst als Einsiedler in die Ardennen. Im Jahr 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht, elf Jahre später verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich; 727 starb er.

Sankt-Hubertus-Tag wurde schon bald der 3. November, weil die Reliquien am 3. November 743 erhoben wurden. Im Jahr 825 wurden sie nach Andagium überführt, das heutige Saint-Hubert in den Ardennen. Seit der Französischen Revolution sind die Reliquien verschwunden.