Dienstag, 28. Juni 2022

Hubertus-Schützen feierten „königliches Wochenende“

Eine Riesenparty, tolle Stimmung und ein junges neues Königspaar: Die Hubertus-Schützenbruderschaft Mehlbruch-Gieslenberg hat am vergangenen Wochenende gezeigt, was es bedeutet, wenn eine Bruderschaft nach drei Jahren Corona-Pause endlich wieder „Vollgas“ geben kann. Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten war sicherlich das Königsschießen am Montag (27. Juni 2022), bei dem sich Kevin Schrauzer zum neuen König der Hubertus-Schützen krönte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Laura (32) wird der Elektroingenieur aus Reusrath im kommenden Jahr die Schützen im Süden Langenfelds regieren.


Bevor es allerdings am späten Montagnachmittag nach 349. Schüssen endlich so weit war, dass die Mehlbruch-Gieslenberger einen neuen König präsentieren konnten, hatten die Mitglieder und Freunde der Bruderschaft bereits einige Tage der Vorbereitungen und des Feierns in den Beinen. „So ein Schützenfest organisiert sich ja nicht von alleine. Bereits Wochen zuvor laufen die ersten Vorbereitungen: Das Programm wird auf die Beine gestellt, die Festschrift wird erarbeitet, Straßen geschmückt, Kleider gekauft, Zelte aufgebaut, Getränke und Personal geordert – da kommt schon eine Menge zusammen für drei Tage Feiern“, erklärt der erste Brudermeister Raimund Zimmermann. Doch all die Arbeit hat sich gelohnt – denn bereits am Samstagabend platzte der Platz hinter der Hubertushalle an der Rheindorfer Straße wahrlich aus allen Nähten: „Es hat zwar niemand alle Gäste gezählt, aber es waren sicherlich weit über 500 Besucherinnen und Besucher vor Ort, plus natürlich die eigenen Mitglieder – es war bei bestem Wetter eine Wahnsinns-Stimmung“, erklärt der zweite Brudermeister Stefan Pilgram.

Grund dafür waren drei Live-Acts, die die Schützen bei einem Open-Air-Festival zum Mitsingen, Tanzen und Partymachen animierten und wahrlich in Ekstase brachten: Ben Randerath, Kempes Feinest und der Werstener Music Company spielten Hits aus den 90ern und 2000ern zu Gitarre, Bass und Bläsersound, den man sogar noch in Immigrath hören konnte.



Auch am nächsten Tag, dem Sonntag (26. Juni 2022), war der Platz rund um die Hubertushalle deutlich stärker besucht, als noch in den Jahren vor Corona. Rund drei Dutzend Vereine und Freundesgruppen hatten sich zum so genannten „Vereinsvogelschießen“ angemeldet und waren mit teilweise starkem Gefolge nach Gieslenberg gereist, um dort gemeinsam mit den Schützen zu feiern, ehe es am Nachmittag mit den befreundeten Bruderschaften und den Musikkapellen zum großen Festumzug durch Gieslenberg ging. Anschließend wurde noch bis tief in die Nacht in der Hubertushalle gefeiert, ehe es nach einigen wenigen Stunden Schlaf am Montagmorgen bereits wieder mit dem Königsfrühstück beim dort noch amtierenden Königspaar Jürgen und Roswitha Splawski weiterging. Splawski, der aufgrund der Corona-Jahre ganze drei Jahre lang die Königswürde trug, war sichtlich gerührt, als ihm die Bruderschaft dafür mit großen Applaus dankte.

Dann wurde es spannend: Denn die Schießwettbewerbe bei den Jung- und Altschützen standen auf dem Programm. Während es bei der Jugend Jahr für Jahr schon immer mehrere Anwärterinnen und Anwärter auf die Würde der Jungprinzessin bzw. des Jungprinzen gab, war bei den Altschützen in Mehlbruch-Gieslenberg zuvor tatsächlich nicht klar, ob es wirklich Kandidaten gab, die ernsthaft auf den Vogel „draufhalten“ wollten. „Dass sich dann aber ein so spannendes und lange andauerndes Schießen entwickelte, hätte wohl niemand erahnen können“, sagte Raimund Zimmermann. Denn bis zum Schluss hielten gleich fünf Anwärter mit auf den Vogel, ehe es Kevin Schrauzer mit dem 349. Schuss endlich gelang, den Holzvogel von der Stange zu schießen. Zuvor hatte bereits Lara Pilgram (17) bei der Jugend den Vogel abgeschossen. Bereits am Vortag waren Janosch Holter (11) Bambiniprinz und Ben Zimmermann (12) Schülerprinz geworden. Alle neuen Würdenträger wurden dann am späten Montagabend (27. Juni 2022) in der restlos besetzten Hubertus-Halle und vor den Augen der Mitglieder der befreundeten Bruderschaften gekrönt, ehe auch hier beim anschließenden Feiern die Nacht erneut zum Tag gemacht wurde.